Eigenfett-Transplantation

Autologer Lipotransfer

 

Die Idee der Verpflanzung körpereigenen Fettgewebes hat eine lange Entwicklungszeit hinter sich - schon 1893 haben Mediziner erste Versuche unternommen. Doch erst 1997 ist mit dem von Coleman formulierten Konzept des "Structural Fat Grafting" der Durchbruch zur zuverlässigen Methode im chirurgischen Repertoire gelungen. Dabei geht es um die Transplantation kleiner, patienteneigener Fettgewebeeinheiten, die am Implantationsort schnell Anschluss an die Butversorgung finden und damit eine hohe Einwachsrate ermöglichen.

Die anfänglich sehr zeitaufwändige Technik ist kontinulierlich weiterentwickelt worden. Größere Lipokollektoren, vollständig geschlossene Systeme für die Aufbereitung des Fettgewebes und eine Vielzahl an spezialisierten Entnahme- und Injektionskanülen sind heute verfügbar. Der technische Fortschritt ermöglicht neue Anwendungsgebiete. Ein Beispiel ist die Anwendung des körpereigenen Fettgewebes als permanenter Filler im Gesicht, möglich geworden durch ein perfekt aufeinander abgestimmtes Set von Entnahme- und Reinjektionsmikrokanülen im Sub-Millimeter-Bereich.

Die neuere Forschung hat gezeigt, dass das Fettgewebe sehr reich an stammzellartigen Zellen (ADSC) ist. Diese werden beim Lipotransfer in ihrer natürlichen Umgebung belassen und als Einheit mit den umgebenden Zellen transplantiert, so dass sie weiter als Motor der Gewebeerneuerung aktiv bleiben. Fettgewebe hat sogar ein höheres Regenerationspotential als das Knochenmark!

Darin liegt wohl auch der Schlüssel zum Verständnis des regenerativen Potentials des Lipotransfers: die transplantierten Bereiche weisen häufig nicht nur die beabsichtigte Volumenzunahme auf, sondern auch eine verbesserte Hautstruktur. Somit ergeben sich vielfältige Perspektiven auf den Einsatz des Lipotransfers, sowohl für die Rekonstruktion (z.B. von Narbengewebe) wie auch die Ästhetik (z.B. altersbedingter Volumenverlust, Rejuvenation).

 
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